Presseberichte-Besprechungen



Hörfunk, WDR 2, Regionalnachrichten am 13.07.2006, 10.31 Uhr


Neuer Bildband über Ibach
Ein neuer Bildband dokumentiert die Entwicklung der mehr als 200 Jahre alten Pianofortefabrik "Rudolf Ibach Sohn". Zahlreiche historische Aufnahmen aus dem Firmenarchiv zeigen die Anfänge des Traditionsunternehmens aus Wuppertal und Schwelm als Klavierwerkstatt bis hin zur aktuellen Instrumentenproduktion.
Thomas Mau: Berühmte Komponisten und Pianisten wie Richard Strauss und Franz Liszt spielten auf Instrumenten des Wuppertaler Klavierbauers. Richard Wagner nannte Rudolf Ibach sogar seinen "freundlichen Tongehilfen". Der Bildband zeigt Fotos berühmter Künstler und ihrer Ibach-Klaviere. 1816 bezog das Unternehmen seinen langjährigen Hauptsitz in Barmen. Zahlreiche Bilder zeigen die repräsentativen Verkaufsräume der Niederlassungen in Berlin, Köln und Düsseldorf während der "goldenen Jahre" des Klavierbaus um 1900. Der Bildband dokumentiert aber auch den Entstehungsprozess eines Klaviers in der Klaviermanufaktur.



Besprechung auf Sonderseite



WZ - Westdeutsche Zeitung am 15. Juli 2006



Ein Familienunternehmen von Welt.
Die Geschichte der Firma Ibach ist auch eine Geschichte der Musik.
Das alles gibt es jetzt als Buch.

Von Valeska von Dolega
Besuchte er das Rheinland, konzertierte Johannes Brahms (1833 - 1897) auf Ibach-Flügeln. An Instrument Nr. 7000 komponierte Richard Wagner (1813 -1883) in Neapel Partien des "Parsifal". Später nannte er Rudolf Ibach liebevoll seinen "freundlichen Tongehilfen". Ebenso wie nach seinem berühmten Komponistenkollegen Richard Strauss (1864 -1949), der eng mit den Ibachs befreundet war, wurde auch nach ihm ein Instrument benannt.
Der 1794 in Beyenburg als "Orgel- und Pianofortewerkstatt" gegründeten Klaviermanufaktur ist zuteil geworden, was nur wenige ihrer Mitbewerber geschafft haben: zeitlebens prominent und bis heute in Familienbesitz zu sein. Anlässlich ihres 240. Geburtstages hat der weltälteste Klavierhersteller einen üppig bebilderten Band zu seiner Geschichte publiziert.*
"Rud. Ibach Sohn" lautet der Titel und Sabine Ibach, die seit 2005 in der siebten Generation die Geschicke des Konzerns führt, ist "beeindruckt" von dem "schönen Buch", das so trefflich die Familiengeschichte nacherzählt. Chronologisch wird anhand von Fotos, Plakaten, Kunstdrucken und Werbung die Erfolgsgeschichte dieses Wuppertaler Unternehmens erzählt.
Schnell expandierte Ahnherr Johann Adolph Ibach im 18. Jahrhundert, gründete ein Zweitwerk in Schwelm (dem heutigen Firmensitz), eine der "modernsten Fabrikanlagen im Rheinland und Westfalen", wie Autor Florian Speer stolz ausführt.
Weitere Ibach-Niederlassun-gen in Köln, Berlin und Düsseldorf folgten, ebenso wie Dependancen in Moskau und London. "In der Kaiserzeit gab es in Wuppertal eine regelrechte Klavierindustrie", führt der Autor aus. "Ibach war marktführend." "In der Spitzenzeit stellten etwa 700 Mitarbeiter jährlich rund 5000 Instrumente her." Selbstverständlich hatten die Krupps in ihrer Essener Villa Hügel einen Ibach und in Essen-Kettwig bei Familie Thyssen schmückte den Salon ein standesgemäßes Fabrikat. Nach dem Ersten Weltkrieg war in Sachen Produktion alles anders. Vor allem Radio und Grammophon sorgten für Veränderung. "Bis dahin musste, wer Musik hören wollte, sie selbst spielen können", führt Speer aus. Oder Pianisten in die bürgerlichen Häuser mit ihren vornehmen Musiksalons einladen. Aber nicht nur die neue Technik veränderte: Als neues Statussymbol kurvte man lieber in schicken Autos umher, als einen prächtigen Flügel daheim zu haben. Ibach reagierte, baute Kleinklaviere. Und so überstand das Familienunternehmen auch die Krisenzeiten des Zweiten Weltkrieges oder die in den 1970er Jahren auf den Markt drängenden asiatischen Fabrikate.

PROMINENZ AN IBACH-TASTEN
(von). Bis zu Begegnungen mit-dem Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau berichtet das Buch und blickt dann in die Gegenwart. Noch immer greifen große Musiker in die Ibach-Tasten. Prominente sind der zeitgenössische Komponist Hans Werner Henze und Jazzer Helge Schneider.

* Hier muß der Autor eine kleine Korrektur vermerken: Nicht das Unternehmen wird 240 Jahre, sondern der Gründer feiert seinen 240sten Geburtstag.


Westfalenpost am 15. Juli 2006


Bei "Ibach" sind alle eine große Familie.
Schwelm. (atü) Die Stadt Schwelm hat ein Pfund, mit dem es nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern auf der ganzen Welt wuchern kann. Die Fabrik Rud. Ibach Sohn ist die weltälteste Klaviermanufaktur und hat mittlerweile eine rund 212-jährige Geschichte. Diese kann der Leser nun auf 128 reich bebilderten Seiten eines neuen Buchs nachempfinden.
In 2005 war der Sutton Verlag an die Firma Ibach herangetreten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der noch relativ junge Verlag bereits 800 Bildbände herausgebracht. Für seine neue Reihe "Arbeitswelten" nahm er Kontakt mit der Familie Ibach auf. Diese hatte nicht nur ein umfangreiches Archiv im Keller, sondern auch einen kompetenten Historiker zur Hand: Florian Speer, der über den Klavierbau des 19. Jahrhunderts promoviert hat.
Er schildert die Geschichte der in Schwelm und Wuppertal beheimateten Pianofortefabrik Ibach, die eines der traditionsreichsten Unternehmen des Instrumentenbaus weltweit ist. 221 historische Aufnahmen - der Großteil aus dem Ibach-Archiv - zeigen die Anfänge des Unternehmens als Klavierwerkstatt, die Boomjahre während des Kaiserreichs, die engen Bande, die Ibach mit Komponisten und Pianisten verband und von denen zahlreiche Briefwechsel zeugen, und die Mitarbeiter, die den Erfolg der Firma ermöglichten.

Gründer des Unternehmens war Johann Adolph Ibach, der 1794 in Wuppertal-Beyenburg eine Orgel- und Pianofortewerkstatt einrichtete, aus der 1869 die Klavier- und Flügelfabrik Rud. Ibach Sohn hervorging. In den "goldenen Jahren" vor dem Ersten Weltkrieg lieferte sie Instrumente an Kunden in allen Erdteilen.

Um 1900 gründete Ibach Niederlassungen in Köln, Berlin und Düsseldorf. Die im Buch abgebildeten Fotos zeigen die repräsentativen Verkaufsräume und Ibach-Konzertsäle, die formvollendeten Flügel und Klaviere. "Das Unternehmen, das inzwischen in der siebten Generation von der Gründerfamilie Ibach geführt wird, ist heute in Schwelm ansässig und nicht nur der älteste deutsche Pianohersteller, sondern gleichzeitig die älteste produzierende Pianomanufaktur der Welt", heißt es im Klappentext des neuen Buchs.
Firmenleitung und Mitarbeiter verstehen sich seit jeher als eine große Familie. Dr. Florian Speer hat aus dem Archiv faszinierende Aufnahmen aus den Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts ausgegraben, die den gesamten Entstehungsprozess eines Klaviers zeigen.
Mit dem Siegeszug des Radios begannen härtere Zeiten für Ibach, auf die die Firma mit Innovationen reagierte. Für die Rundfunkausstellung 1924 entwickelte das Unternehmen Speziallautsprecher und selbstspielende Klaviere. Im 2. Weltkrieg fiel der einstige Stammsitz in Barmen den Bomben zum Opfer, im Schwelmer Betrieb wurde zu Beginn der 50er Jahre die Produktion wieder aufgenommen. Der Historiker Dr. Florian Speer gibt mit den 221 bislang meist unveröffentlichten Fotografien und Abbildungen aus dem Ibach-Archiv aus der Zeit vom 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts einen lebendigen Eindruck vom "Innenleben" der Fabrik. Die Szenen aus den früheren und heutigen Standorten Berlin, Düsseldorf, Köln, Schwelm und Wuppertal zeigen den gesamten Herstellungsprozess, die Beschäftigten bei Ihrer Arbeit und die fertigen Pianos. Zum 240. Geburtstag des Unternehmensgründers nimmt Speer den Leser mit auf eine Reise durch die Vergangenheit eines erfolgreichen Traditionsbetriebs.
Das Buch ist in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen und wurde gestern in der Buchhandlung Köndgen vorgestellt. Es ist dort ab sofort zum Preis von 17,90 Euro erhältlich.
Nach dem Entwurf von Anton Pössenbacher entstand 1907 der Ibach-Flügel für das Hotel "Adlon" in Berlin.

12.07.2006


Westfälische Rundschau am am 15. Juli 2006


Einblicke in die Arbeitswelt bei Ibach.

Schwelm. (mes) Einen Einblick in die Geschichte der weltältesten Klaviermanufaktur; die Beziehungen der Unternehmerfamilie zu Komponisten, Pianisten und Künstlern sowie in den Alltag der Klavierbauer selbst liefert der neue Bildband über das Schwelmer Traditionsunternehmen "Rudolf Ibach Sohn". Vorgestellt wurde das rund 130 Seiten starke Druckwerk in der Buchhandlung Köndgen im Beisein von Unternehmens-Spross Sabine Ibach und Autor Florian Speer.
Der Historiker war bereits im Vorfeld für Ibach tätig gewesen, hatte die Ausstellung zum 200-jährigen Firmenjubiläum 1995 vorbereitet, "wobei ich unglaublich viele Fotos aus dem Firmenarchiv auch von denjenigen zusammentragen konnte, die für Ibach gearbeitet haben." Ein Fundus, aus dem jetzt für das im Sutton-Verlag in 100er-Auflage erschienene neue Heft geschöpft werden konnte. "Uns ist es dabei wichtig, auch die Alltagsgeschichte aus der Sicht der damalig beschäftigten Menschen zu zeigen", erklärte Verlagsvertreter Markus Holzhauer, "also einen Blick hinter die Kulissen zu erlauben.
Und genau das war mit den Arbeitswelten-Bildern aus dem Ibach-Archiv möglich. Neben dem ´Profanen´ gibt Speer aber auch Einblicke in den engen Kontakt des Klavierbauers zu Musikgrößen nicht nur ihrer Zeit: Richard Strauss komponierte etwa an einem im Design an das Interieur seiner Villa angepassten Ibach-Flügel. Franz List und Sophie Mentner konzertierten ebenso wie Johannes Brahms auf Ibach Instrumenten und Richard Wagner nannte Rudolf Ibach gönnerhaft "seinen feundlichen Tongehilfen". "Zu ihrer Eröffnung 1885 war die Ibach-Dependance in Schwelm größter Arbeitgeber und die modernste Fabrik im Rheinland und Westfalen", verriet Florian Speer weiter, "mit Belüftungssystem, Brandschutz und Schienen-Transporttechnik im Haus".
Sabine Ibach freut sich indes, das der Bildband ein breites Publikum anspricht und auch zeigt wieviele Designer - von Bauhaus-Künstler Peter Behrens bis Stararchitekt Richard Meier - für das Haus tätig waren.
Die Reihe Arbeitswelten: "Rud. Ibach Sohn - Weltälteste Klaviermanufaktur", SuttonVerlag, 17,90 E, ISBN-10: 3-89702-941-3
12.07.2006









© by  Florian Speer