Plakat-Wettbewerb 1913/14


RUD. IBACH SOHN 
Deutsche Kunst und Dekoration

Nach Beendigung des Wettbewerbs - der Aufruf erfolgte 1913, die Preisverleihung war am 2. März 1914 - schrieb die  Deutsche Kunst und Dekoration unter dem Titel:

"ERGEBNIS DES WETTBEWERBS RUD. IBACH SOHN"


Die offenen Wettbewerbe sind unentbehrlich, weil nur sie es sind, die dem Kunstmarkte neue Namen und Kräfte zuführen. Von diesem Standpunkte aus war der von der Firma Rud. Ibach Sohn ausgeschriebene Wettbewerb für Entwürfe zu Anzeigen -Klischees und Reklamemarken sehr ergebnisreich und erfreulich. Gewiß, jeder Wettbewerb führt, wie ein angeschwellter Fluß Schlamm und Steine, eine Menge totes und fremdes Material heran. Immerhin konnten diesmal von 2586 Entwürfen (die sich auf 1223 Einsender verteilten) 505 Entwürfe als im allgemeinen den Anforderungen entsprechend in die zweite Wahl übernommen werden. Von diesen konnte die beträchtliche Anzahl von 66 Arbeiten mit Preisen, Ankäufen und lobenden Erwähnungen ausgezeichnet werden.
Bemerkenswerte Eleganz und eine weltmännische Suada entwickelt Hugo Frank-Stuttgart, dessen Name unter den Ausgezeichneten mehrfach wiederkehrt. Sie sind sicher und treffend hingesetzt, diese leichten lächelnden Dinge; sind pikant „gegeben“ und erfreuen durch die nette, kecke Sicherheit ihres Auftretens. Sehr hübsche Einfälle zeigt bei ihm auch die Schrift. Ernster in der Haltung und der Qualität nach durchaus einem guten Plakate gleich ist der Idealkopf Max Eschles, der durch reizvolle Komposition und die einfachen Strichlagen in Verbindung mit starken Linien sehr gute Wirkungen erzielt. Derber und populärer ist die Art Franz Bussjägers, dessen musizierendes Englein alle Eigenschaften einer einprägsamen lustigen Reklamemarke besitzt. So wird man denn auch in der großen Anzahl der mit Ankäufen und Anerkennungen Bedachten eine nicht geringe Summe künstlerischer Arbeit und Leistungsfähigkeit finden. Man darf hoffen, daß mancher von den Namen, die hier zum ersten Male an die breitere öffentlichkeit treten, dem großen Markte graphischer Nutzkunst zugute kommen, dauernd erhalten bleiben wird.
- m.

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